Synovia (Gelenkflüssigkeit) – der Stoff, der die Gelenke schmiert
Im gesunden Gelenk sorgt die Synovia dafür, dass bei Bewegungen möglichst wenig Reibung entsteht und Stösse gedämpft werden. Ausserdem versorgt die klare Flüssigkeit den Gelenkknorpel mit Nährstoffen wie Glukose oder Aminosäuren. Aber auch Abfallprodukte werden mit ihrer Hilfe entsorgt.
Wichtigster und mengenmässig grösster Bestandteil der Gelenkschmiere ist die Hyaluronsäure. In Ruhe ist die Konsistenz der Synovia eher zäh, bei Bewegung wird sie deutlich dünnflüssiger. Die sogenannten viskoelastischen Eigenschaften der Gelenkschmiere hängen auch mit dem Molekulargewicht der körpereigenen Hyaluronsäure zusammen.
Wie bereits erwähnt besitzt die Gelenkflüssigkeit zwei wichtige Funktionen. Zum einen dient es der Reduzierung der Reibung bei Gelenkbelastung und darüber hinaus der Versorgung des Gelenkknorpels mit Nährstoffen und Sauerstoff.
Für die Zähflüssigkeit ist vor allem das Hyaluronan verantwortlich. Es bindet Wasser und verwandelt dieses in eine zähflüssigere Masse, die bei Belastung nicht einfach aus dem Gelenkspalt gepresst wird, sondern dort verbleibt. Somit wird ein direktes aufeinandertreffen beider Gelenkflächen weitestgehend verhindert. Interessanterweise besitzt die Synovia noch die Eigenschaft, dass ihre Viskosität bei Scherbewegungen abnimmt, sodass sie zum Beispiel bei schnellen Bewegungen, die hohe Scherkräfte auslösen, als Schmiermittel dienen kann.
Ihre zweite wichtige Funktion dient der Ernährung des Gelenkknorpels. Der Gelenkknorpel ist nicht von Gefäßen durchzogen und wird daher nicht mit Blut versorgt. Sowohl Nährstoffe als auch Sauerstoff können daher nur per Diffusion aus der Gelenkflüssigkeit in den Knorpel gelangen. Dies ist nur möglich, da Gewebe wie Knorpel oder Bänder einen sehr langsamen Stoffwechsel besitzen und daher keinen hohen Bedarf an diesen Stoffen haben.
Damit Synovia ihre Eigenschaften behält und ihre wichtigen Aufgaben erfüllen kann, muss sie ständig erneuert werden. Der dringende Nährstoffbedarf wird über das umgebende Bindegewebe gedeckt. Nur Bewegung ermöglicht eine Versorgung der Knorpel, da diese nicht an den Blutkreislauf angeschlossen sind. Ist die Nährstoffzufuhr gehemmt, drohen Erkrankungen, Entzündungen und Gelenkverschleiß (Arthrose). Ohne die unterstützende Bewegung können auch Aufbaupräparate nicht dorthin gelangen, wo sie dringend benötigt werden.
Mit 40 Jahren beträgt die körpereigene Hyaluron-Produktion noch ca. 40%, mit 60 nur noch 10%!